Ihr habt lange nichts von mir gehört? Da muss ich euch sagen: Wir haben da etwas gemeinsam.Den Strand im Titelbild, das ich euch mitgebracht habe, habe ich in der vorletzten Woche fotografiert. Der Urlaub war ganz dringend nötig. In der Zwischenzeit habe ich nämlich ganz schön viel gemacht. Nur nicht geschrieben. Ich habe in einem völlig fremden Bereich gearbeitet, war fürchterlich unzufrieden und habe versucht, meinen Ansprüchen an mich selbst gerecht zu werden. Naja. Und da war ich gerade durch damit, der Urlaub war schon in Sichtweite, es war alles Formale erledigt, das Referat gehalten, die Facharbeit geschrieben, es ging nur noch um ein paar Tage Arbeit. Dann wurde ich plötzlich krank. Ein im wahrsten Sinne ohrenbetäubendes Brummen, das mich anfangs nicht einmal von der Arbeit abhielt, sorgte für viel Gelächter und ich wurde einige Male von meinen Kollegen hochgenommen. Ich dachte, dass so ein bisschen Wasser im Ohr von allein verschwindet. Manchmal habe ich meine Haltung verändert, was meine Mitmenschen zum Lachen brachte. Steht man auf dem Flur, macht komische Verrenkungen in der Hoffnung, dass sich etwas verändert – Pustekuchen. Oder ich habe sie gefragt, ob der Kompressor, der da läuft, wirklich so laut ist. Ein trockenes „Nein, ich hör nichts“ wurde dann von einem breiten Grinsen begleitet. Es war wohl doch der Kompressor. Aber das Brummen hörte nicht auf, egal, wie viel Nasenspray ich Richtung Eustachische Röhre schoss. Da alles nichts half, ließ ich das mal untersuchen. War halt doof. Nichts mit Arbeit. Nichts mit Urlaub. Erstmal Füße hoch legen, Tabletten nehmen und viel trinken. Dann Urlaub.

Hochzeitscupcakes-1

Hochzeitscupcakes - MohnDa war aber noch etwas. Mitten in meinem Urlaub wartete noch eine Hochzeit und für diese viele kleine süße Cupcakes.
Insgesamt sollten es 240 Stück werden. Es wurden so ein, zwei mehr. Was ich gemacht habe? Hier schreibe ich es euch einmal auf. Die Cupcakes mit dem gelben Tuff habe ich im Herbst erst gebacken. HIER findet ihr das Rezept für die Mohn-Zitronen-Cupcakes. Die Menge habe ich beibehalten und es schlüpften 75 Minis.

Meine Vorbereitung sieht übrigens in etwa so aus:
Bereits ein paar Tage zuvor aquiriere Transportboxen, weil ich für so viele Kuchen doch ein paar mehr gebrauchen kann. Dann bereite ich die trockenen Zutaten vor und schreibe auf kleine Zettel, was noch an flüssigen oder feuchten Zutaten fehlt.hochzeitscupcakes-vorbereitung.jpg
So spare ich mir das Abwiegen am Backtag. Da stehen dann immer bei uns so Türme herum.
Die anderen Zutaten sollen ja eh auch Zimmertemperatur haben, daher nehme ich am Abend vorher Butter, Eier, Milch und Joghurt auch aus dem Kühlschrank. Sonst bin ich da nicht so akribisch. Es soll ja aber nichts schief gehen.

Also los.

Hochzeitscupcakes - SchokoSchoko-Cupcakes mit Vanilla-Creamcheese-Frosting
(ca. 120 Minis)

660g Zucker
420g Mehl
180g Kakao
3 TL Natron
3 TL Backpulver
Salz
4 Eier
440 ml Milch
220ml Öl
440ml heißes Wasser

Frosting
250g Butter
200g (Vanille)Puderzucker
300g Naturfrischkäse

Anfangs stelle ich den Wasserkocher an und heize den Ofen auf 170°C vor.
Zucker und Eier werden schaumig geschlagen. Dann hatte ich ja die trockenen Zutaten schon zusammen gewogen. Die kommen dann löffelweise dazu, zusammen mit der Milch. Dann kommt das Öl dazu und das heiße Wasser.
Wenn alles gut vermengt ist, ist der Teig sehr flüssig. Inzwischen habe ich so eine Art verschließbaren Trichter, der das Portionieren, gerade auch in die kleinen Formen, deutlich erleichtert. Die Küchlein gehen dann für 15min in den Ofen. Sie werden schön pechschwarz, sehr eindrucksvoll.
Für das Frosting wird die Butter schaumig geschlagen. Dann kommt der Puderzucker dazu. Ich ersetze Anteile (2-3EL) durch Vanillepuderzucker. Das darf auch noch einer ordentlichen Massage in der Küchenmaschine durchmachen, bis schlussendlich der Frischkäse dazu kommt. Nun noch einmal kurz aufschlagen, dann ist das Frosting fertig und darf auf die abgekühlten Küchlein, die kriegen heute noch ein bisschen Kakaopuder zur Krönung. Das hat übrigens mein Lieblingsmensch gemacht. Genauso wie die Platzierung auf der Etagere. Perfekt, muss ich sagen. Und das Beste daran: Ich musste gar nicht viel sagen, er hat sofort verstanden, wie ich mir das vorgestellt habe.
Bevor ich weiter schwärme, berichte ich von den Frühlings-Cupcakes.

Hochzeitscupcakes - FrühlingFrühlings-Cupcakes
(ca 80 Minis)

6 mittelgroße Möhren
4 Eier
350g Zucker
280ml Öl
60ml Milch
40g Kokosflocken
100g gemahlene Mandeln
75g gehackte Mandeln
310g Mehl
2TL Backpulver
1TL Salz
1TL Zimt

Frosting:
250g Butter
250g Puderzucker
300g TK-Erdbeeren
1Päckchen Vanillepuddingpulver
Wasser

Der Ofen behält einfach seine 170°C, wie es sich für einen ordentlichen Backmarathon gehört. Als erstes werden die Möhren geputzt, ich habe leider vergessen, das Nettogewicht abzumessen, das ich verwendet habe. Dann werden sie gerieben. Ich nehme meist nicht die feinste Einstellung, wenn ihr nur zwei habt, mixt sie ruhig. Die Kuchen bekommen zwar durch die Mandeln noch etwas Biss, schaden kann ein bisschen mehr aber auch nicht.
In einer Rührschüssel schlagt ihr dann Zucker und Eier schaumig, dann kommen die trockenen Zutaten dazu, anschließend Milch und Öl. Hier verwende ich eher den Eiskugelportionierer, um den Teig möglichst unfallfrei in die Bleche zu bugsieren. Es nervt ja wenig so sehr wie das Putzen eines Muffinblechs. Vielleicht das Putzen von 3 Muffinblechen…
Nach 15min etwa dürfen auch diese Küchlein dem Ofen entschwinden, abkühlen und auf ihr Häubchen warten.
Dieses bedarf einiger Vorbereitung, sodass ich die auch schon am Abend zuvor erledigt habe. Dafür lasse ich tiefgekühlte Erdbeeren auftauen. Ja, frische gehen auch. Saftig sollten sie halt sein. Dann kommen die Erdbeeren in einen Kochtopf und werden erhitzt und püriert. Währenddessen löse ich das Puddingpulver in Wasser auf. Und zwar in gerade so viel, dass sich das Pulver löst. Ein bisschen mehr darf es auch sein, aber eben keine 100ml oder so.
Wenn das Erdbeerpüree köchelt, wird das gelöste Puddingpulver untergerührt und noch einmal aufgekocht. Dann kommt der Pudding in ein Schälchen und wird direkt mit Frischhaltefolie abgedeckt. Abkühlen darf er einfach in der Küche, soll ja für den nächsten Tag nicht eiskalt sein.
Da wird dann die Butter schaumig geschlagen, dann kommt der Puderzucker dazu,
gerne auch wieder mit etwas Vanillezucker vermischt. Möhrchenkuchen mit Erdbeerfrosting-1

Am Ende kommt der Erdbeerpudding mit in die Rührschüssel. Den Pudding rühre ich vorher immer erst mit einer Gabel auf, damit er nicht so stückig ist. Wäre aber auch nicht schlimm, hat ja ein bisschen was von Erdbeerstückchen und ein marmoriertes Frosting hat ja auch was – wie in meinem Frosting beim Probebacken.

Gut, dass ich vor und nach der Hochzeit noch etwas Urlaub hatte. Kennt ihr das, wenn man mal wieder richtig Bock auf Party hat? Mal die Sau rauslassen. Interessanterweise geschah dies an diesem Abend mit meinen Kollegen. Dann war es aber auch gut. Der Urlaub konnte losgehen. Wir sind erst ein paar Tage nach Kiel gefahren und dann weiter zum Familienurlaub nach Eckernförde.

Geistkämpfer -1Aus Kiel habe ich euch diesen jungen Mann mitgebracht. Er passt gerade so zu dem, was ich in den letzten Monaten erlebt habe. Insgesamt mag ich die Skulpturen von Ernst Barlach sehr gerne. Seine Art, Gesichter zu formen, und die Aussagen seiner Figuren sprechen mich an.
Am dritten Tag sind wir dann über Rendsburg nach Eckernförde weiter gefahren.
In Rendsburg sind wir auf dem Weg zurück zum Auto an einem Laden vorbei gekommen, dessen Artikel uns zum Reinschauen einluden. Es gab allerlei Schnickschnack. Den ließen wir allerdings schnell links liegen, als wir sahen, dass es Geistkämpfer -2auch Kaffee und Tee zu genießen gab in einem kleinen süßen Hinterhof, voller Kräuter, Mauern, Holz und zweier Tische, die uns die letzte halbe Stunde noch fesselten, bevor unsere Parkzeit abgelaufen war. Dann fuhren wir weiter zu Kaffee und Kuchen bei Oma und zum Familienwochenende.
Selten habe ich es so extrem erlebt, dass ich direkt einschlafe, wenn ich zur Ruhe komme. So haben die Eltern meines Lieblingsmenschen den zum Ferienhaus gehörigen Strandkorb mit gemietet. Mit Geburtstags-Kuscheldecke, Buch, Flasche Wasser, Sonnenbrille und Büddel (Anleitung HIER) mit allem drin, was man sonst noch braucht, machte ich mich auf den Weg dorthin. Und wenn mich meine Gedanken so in voller Lautstärke anschrien, blieb das Buch doch eher liegen und die Augen fielen zu. Die Sonnenstrahlen wurden durch die Flanken des Strandkorbs eingefangen, der Wind hingegen von seinem Rücken abgefangen, während ich in kuscheliger Wärme in einen Schlaf fiel, dessen Anfang und Ende kaum auszumachen war, weil Möwen, Wellen und spielende Kinder ihr verschwimmendes Säuseln im Hintergrund der Träume fortsetzten. Braucht es mehr für einen Urlaub??

Eckernförde Strand

eckernfc3b6rde-flohmarkt.jpgRichtig verausgabt hat sich meine flohmarktverrückte Familie am vorletzten Tag. Davon habe ich nur das Foto, das ich für unseren Nautik-Freund gemacht habe. Es gab natürlich viel Schmu, aber eben auch tolle Sachen. Ich habe von einer sehr muffigen Verkäuferin eine wunderschöne Etagere erstanden. Die werdet ihr sehen, wenn sie zum Einsatz kommt. Definitiv habe ich jetzt endlich mal eine eigene riesige Etagere, auf der auch Cupcakes für eine ganze Hochzeitsgesellschaft Platz haben. Ihr dürft also gespannt sein. Die Bluse, die ich noch im Auge hatte, habe ich nicht gekauft. Soll die Muffel-Tante doch auf ihrer „Die ist ungetragen und hat ganz viel Geld gekostet“-Bluse sitzen bleiben. Wer nicht verkaufen will, lässt es halt bleiben. Kein Mitleid, wenn sie den ganzen Kram wieder einpacken muss. Gut, dass ich nicht noch nach dem Preis für den Rock gefragt habe.

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Wir sind wieder zuhause. Ab jetzt wird es hier wieder lauter. Den Urlaub habe ich mit nach Hause gebracht, wie ihr seht. Die Fotos der Leckereien aus den letzten Wochen sind gespeichert, ein paar Artikel vorbereitet, es kann also wieder losgehen. Aber erst nach der Klausur, mit der ich mir die letzte Urlaubswoche noch versüße.
Macht es euch sweet. Bis ganz bald!

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Ein Gedanke zu “Kontraste

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